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Lokaljournalismus

mit Hanna Girard

genauer Inhalt: to be announced…. 

Zur Person: to be announced…

           

123 Street Avenue, City Town, 99999

(123) 555-6789

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Blog

Journalismus jetzt 2016: mittendrin - und noch weiter!

Guest User

Das Wochenende, an dem sich rund 70 junge Medienschaffende in Zürich versammeln, ist endlich da! Das junge Medienforum Journalismus jetzt findet bis Sonntag an der ZHdK in Zürich statt. Die Teilnehmenden besuchen Redaktionen, vergrössern in Workshops ihr theoretisches Wissen und praktisches Können und hören sich spannenden Podiumsdiskussionen an.

Redaktionsbesuch bei "10vor10"

Redaktionsbesuch bei "10vor10"

Kurz nach Mittag ist gestern für die Teilnehmenden von Journalismus Jetzt 2016 der Startschuss gefallen. Die Redaktionen von Swissinfo in Bern sowie Annabelle, Tagesanzeiger, Watson, 10 vor 10 und Radio Energy in Zürich haben unsere neugierigen JungjournalistInnen mit offenen Armen empfangen und ihnen viele interessante Einblicke in ihr Arbeitsumfeld gegeben. Ein Teilnehmer: "Da ich noch nie in Berührung mit einer Radioredaktion gekommen bin, und die Prozesse noch nicht kenne, habe ich mich sehr auf den Besuch gefreut." Auch am frühen Abend wurde es nochmals äusserst spannend: Die Podiumsdiskussion zum Thema „Journalismus in Extremsituationen – wie gehen wir mit Ereignissen in Rupperswil, Nizza, München oder Salez um?“ mit hochkarätigen Gästen brachte die Köpfe vor dem Abendessen nochmals richtig zum Rauchen.

Heute stürzen sich unsere mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer frisch und munter in die zahlreichen Workshops. Radio, Reportage, Medienrecht und Pressefotografie ­– bist du auch dabei? Voller Vorfreude schauen wir auch dem Konzert von Jon & Roy und Riders Connection am Samstagabend im Stall 6 entgegen. Lasst uns die Bude rocken! Aber nicht zu wild, denn am Sonntag geht die Reise ja noch weiter.

Wenn du neugierig bist, was sonst noch alles läuft, kannst du uns auf unserer Facebook-Seite oder unter dem Hashtag #JJ16 folgen.

Nadine Ellis

Junge Journalisten Schweiz am Swiss Media Forum 2016

Guest User

Auch dieses Jahr waren wir wieder am Swiss Media Forum – und nicht nur als Besucher. Besonders schön war neben einigen interessanten Podiumsgesprächen und Vorträgen von Koryphäen der Branche, dass wir am Freitag wieder eine Break-out-Session organisieren und moderieren durften, dieses Mal zum Thema „Snapchat und das neue Storytelling. Was heisst das für den Journalismus?“

In unserer Runde diskutierten wir darüber, ob und wie Snapchat sich für Redaktionen eignet. Mit dabei waren Michael Marti, Co-Chefredaktor beim Tagesanzeiger, der eher eine skeptische Haltung vertrat sowie die Journalisten Richard Gutjahr und Eva Schulz, die Snapchat regelmässig für journalistische Inhalte nutzen. Moderiert wurde das Gespräch von unserem Vorstandsmitglied Manuela Paganini.

Das Fazit: Ausprobieren! Nur so finden wir heraus, welche Möglichkeiten die App bietet und wie sie unserer Redaktion für ihre Inhalte nutzen können. Die Medienbranche verändert sich so schnell, dass es sich lohnt, neue Trends zu kennen, so lange sie noch Trends sind und nicht schon Pflichtprogramm.

Persönlich.ch hat das Panel toll zusammengefasst, vielen Dank!

Manuela Paganini

Junge Journalisten Schweiz unterwegs in Brüssel

Guest User

#TeamJunkerEU – mit diesem Hashtag macht der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker Werbung für die Projekte der europäischen Regierung. #TeamJJSEU hat sich in Brüssel umgesehen und von der Presseabteilung der Kommission über die Medienarbeit informieren lassen. Wie geben die Mediensprecher der Geschichte über estnische Windräder den Spin, damit sie EU-weit zieht? Diese und andere Fragen konnten sich zehn JJS-Mitglieder während einer Woche in Brüssel erklären lassen.

Neben dem Besuch der wöchentlichen Pressekonferenz der EU-Kommissare (simultan übersetzt in alle 24 Amtssprachen der Union) stand ein Besuch beim Korrespondenten von Radio SRF, Oliver Washington, auf dem Programm. Das Büro ist mit geschätzten 12 Quadratmetern überschaubar. Das gilt weniger für die Themenfelder, die der Allrounder am Sender abdecken muss: Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, Brexit oder die jüngsten Ideen zur weitgehenden Abschaffung von Roaming-Gebühren – Washington verfügt über ein beeindruckendes Netz an Kontakten, um alle gefragten Themen innert Kürze am Sender behandeln zu können.

Weiter fanden in der Woche u.a. Treffen mit Vertretern der Schweizer Mission bei der EU statt. Der europäische Aussendienst erläuterte die Verhandlungsposition der „Gegenseite“ und mit dem Vize-Präsidenten des Europäischen Parlaments wurde über den Einfluss des Parlaments in einem System gesprochen, dem immer wieder Demokratie-Defizite attestiert werden. Die Reise wurde in Zusammenarbeit mit der Young European Swiss organisiert.

Matthias Strasser

Reporter-Forum 2016 - so wars!

Guest User

Am 16. September 2016 fand in Zürich das zweite Reporter-Forum Schweiz statt. Wir verlosten Tickets um unseren Mitgliedern zu ermöglichen, rund ums Thema "Reportage" ganz viel Neues zu lernen. Die Dokumentation des Anlasses ist online und auch unsere Teilnehmenden lassen das Reporter-Forum in einem Blog Revue passieren.

GELERNT
Felix Unholz

"Jeder Satz ist anders." Diesen Leitspruch gab uns Ariel Hauptmeier in seinem Workshop "Interessanter Schreiben" mit auf den Weg. Damit rief uns der Textchef beim Berliner Recherchebüro Correct!v in Erinnerung, dass sich ein interessanter Artikel durch abwechslungsreiche Sätze auszeichnet, die einen bewussten Spannungsbogen erzeugen. Eine Binsenweisheit, die im hektischen Redaktionsalltag viel zu selten in Erinnerung gerufen wird.

Im Workshop schulten wir unsere eigene Schreibe mithilfe von Texten grosser Schriftsteller wie Ferdinand von Schirach, Georg Büchner oder "Spiegel"-Reporter Takis Würger. Von der existentialistischen Schlichtheit eines Textes bis zur Überstrukturierung und Rhythmisierung lernten die Teilnehmer verschiedene Möglichkeiten kennen, um aus dem eigenen, gewohnten Stil auszubrechen. Leider kam die Übung des Gelernten aus zeitlichen Gründen etwas zu kurz. Doch Ariel Hauptmeier steckte die Teilnehmenden im Workshop mit seiner eigenen Begeisterung für sprachliche Finessen an und verknüpfte dabei trockene Fachbegriffe wie Parataxe (Hauptsatzstil) und Hypotaxe (Nebensatzstil) mit anschaulichen Beispielen.

KENNENGELERNT - Begegnung
Nicolai Morawitz

Charlotte Theile ist Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in der Schweiz. Vor einem Jahr hatte ich bereits einmal Kontakt mit ihr für ein Thema im Tessin, wo ich als Journalist arbeite.

Am Reporterforum hatte ich die Gelegenheit, Charlotte zu treffen - zusammen mit zwei Journalisten aus Südafrika und aus den Vereinigten Staaten hat sie an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Das Thema: Wie nehmen ausländische Journis die Schweiz wahr? Wie lässt es sich hier arbeiten?

Für Theile steht fest, dass das Interesse an der Schweiz in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Die Finanzkrise, das Ende des Bankgeheimnisses, Rechtspopulismus, die FIFA und nicht zuletzt die Zukunft der EU - bei einer Vielzahl von internationalen Themen gebe es Bezugspunkte zur Schweiz.

Auch das Interesse am direktdemokratischen Modell der Schweiz wachse: „Wie funktioniert das bei unseren Schweizer Nachbarn und was könnten wir vielleicht bei uns einführen?“. Dies sei eine Frage, die an Bedeutung gewonnen habe, so Theile. Anknüpfungspunkte sind dabei unter anderem umstrittene Infrastrukturprojekte wie Stuttgart 21. Dieses Interesse stammt in Deutschland allerdings auch von Rechtsaussen: Frauke Petry besuchte beispielsweise eine AUNS-Versammlung in Interlaken. Pegida Deutschland bezieht sich in einem Positionspapier mehrmals auf die Schweiz. Unter anderem bei „Bürgerentscheiden“ und dem Asylsystem.

Theile geht davon aus, dass ihre Leserinnen und Leser in Deutschland schon ein gewisses Grundwissen zum Schweizer System mitbringen. Mir ist beispielsweise in ihren Artikeln aufgefallen, dass sie National- und Ständerat in den meisten Fällen als bekannt voraussetzt. Ihre Stammredaktion in München fragt dann auch keine „Schoggi-Uhren-Alpenidylle“-Artikel bei ihr an. Einzig bei der Bebilderung erkennt Theile bei ihren deutschen Kollegen eine gewisse Schwäche für Klischees.

Ihre amerikanische Kollegin hat da höhere „Hürden“ zu überwinden, wie sie an der Podiumsdiskussion berichtete. Das Stereotyp von der schwerreichen und mustergültig organisierten Schweiz lasse sich bei ihren Kunden in den USA nur schwer bekämpfen.

Was die Arbeitsweise von Journalisten in der Schweiz angehe, so beobachtet Theile teilweise eine im Vergleich zu Deutschland weniger „harte Gangart“ von ihren Schweizer Kollegen im Umgang mit Politikern und Personen der Öffentlichkeit. Das möge einerseits daran liegen, dass die Schweiz kleinräumiger sei und andererseits Politiker und öffentliche Einrichtungen vergleichsweise umgänglich und transparent seien. In diesem Zusammen sprach sie auch die in der Schweiz verbreitete Praxis an, Texte Interviewpartnern zum Gegenlesen vorzulegen. In Theiles Augen ist das problematisch. Ihre amerikanische Kollegin wurde da noch grundsätzlicher: „Wenn ich das in den USA mache, werde ich einfach gefeuert“.

GEÄRGERT - Hirn und Hunger oder: geärgert und geknurrt
Julia Voegelin

In einem Artikel Konferenz im Koma stellte die Süddeutsche Zeitung einen kleinen Ratgeber auf mit den wichtigsten Punkten zu: how to conference. Einer dieser Punkte: Damit die Konferenz für die Teilnehmenden nicht im Koma endet, soll eine vernünftige Verpflegung während der gesamten Tagung garantiert sein. Denn ist der Bauch leer, steuert auch das Hirn auf den Nullpunkt zu.

Mein Auftrag hier lautet: Beschreiben, was mich während des Reporter-Forums 2016 geärgert hat. Und ich muss sagen: Ich habe sie knurren gehört, die leeren, ausgezehrten Mägen meiner Kolleginnen und Kollegen, die meisten von ihnen sich mit Nikotin oder Koffein vertröstend, den Hungerrast aufschiebend. Um später umso wuchtiger ins Zuckerloch zu stürzen.

Ich will nicht sagen: Wir haben gehungert. Das Mittagessen war ausgezeichnet. Leicht, gesund, bekömmlich. Aber bei einem dichten Programm, einer Menge Inputs und interessanten Begegnungen verbraucht mein Hirn mindestens zehnmal mehr Rüeblisalat, als das Buffet hergab. Die Faustregel lautet: Verpflegung und Programm zu gleichen Teilen abmessen. Und portioniert über den Tag verteilen.

Die Formel hierzu fehlt noch. Vielleicht finden sich fürs nächste Mal Journalistinnen und Journalisten, die gerne mit Zahlen hantieren. Und ausrechnen, wie viel Kilo Kohlenhydrate und wie viel Liter Kaffee ein Journalistenhirn an so einem Tag ungefähr verbraucht. Die wichtigste Variable in dieser Rechnung ist wohl das Portmonee der Freischaffenden und Studierenden. Wobei das Portmonee eher eine Konstante darstellt:

Portmonee < 0.

Und wem das jetzt zu abstrakt ist: Es ist mutig, an einer Konferenz CHF 4.50 für eine Tasse Kaffee zu verlangen. Aber für Zürcher Verhältnisse wohl immer noch ein fairer Preis.

ÜBERRASCHT
Elia Blülle

Die Medienkrise frisst jeden Idealismus weg - könnte man meinen. Das Reporter-Forum beweist eindrücklich das Gegenteil und das ist gut so.

Das Reporter-Forum ist neben Journalismus jetzt der einzige Schweizer Event, der junge Journalisten anzieht. Das überrascht, denn andere Branchenevents haben Mühe junges Publikum zu begeistern.

Woran liegt das?

Einer der Attraktoren des Forums ist die Ausstrahlungskraft der Reportage. Eine Textsorte, die als Königsdisziplin in den meisten Redaktionen eine Heilige Kuh geblieben ist. Während die Medienhäuser an allen Enden wegsparen, teure Qualitätssicherung für schwarze Zahlen opfern, überleben die grossen Reportagen mit Einschränkungen Sparrunden um Sparrunden. Sie gelten als die einzig verbliebene Möglichkeit, abseits des Klickwahns mit Druckerschwärze noch Geld zu verdienen, wie zum Beispiel das beliebte Reportagen-Magazin belegt.

Und trotzdem: Die Textsorte der Reportage ist zeitaufwendig und für den Normaljournalisten kaum ohne Quersubventionen zu bestreiten (die paar Edelfedern ausgenommen). Freie Journalisten haben an einem Panel des Forums geraten, dass wer Reportagen schreiben möchte, sich eine Cashcow zulegen müsse, anders sei die Tätigkeit nicht zu finanzieren. Es sind Liebhaberprojekte, gefedert vom Restidealismus oder inspiriert durch die Reminiszenz an Kisch-Texte. Geld verdienen damit nur die besten.

Was mich überrascht hat, ist der Optimismus, von dem das zweite Reporter-Forum getragen wurde. Während andere Journalismus-Events sich im Krisenmitleid suhlen, konnte das Forum eine Stimmung bewirken, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe. Die Abwesenheit von Krisenapostel, die Präsenz von renommierten Altjournalisten, die nur am Rande von den Kahlschlägen betroffen sind, und jungen Talente, die allen Prognosen zuwider mit Reportagen ihr Leben bestreiten, haben eine positive Atmosphäre in die Räume des Volkshauses getragen. Andreas Dietrich, Stv. Chefredaktor Blick, fasste es in einem Tweet passend zusammen: «Krass! Das #rfch16 ist ein Journalistenanlass, bei dem es um Journalismus geht. Und «Inhalt» kein Fremdwort ist.»

Wieso ist das gut?

Der Journalismus, wie er heute betrieben wird, überlebt die kommenden Jahrzehnte nicht. Als Renditezitrone werden sich die Publikationen der Medienhäuser noch für ein paar Jahre halten, aber irgendwann ist dann Schluss. Wer übernimmt die Funktion der Vierten Gewalt? Wer erzählt die wichtigen Geschichten? Es sind junge Journalisten, die Alternativen suchen müssen. Ob es dann noch Journalismus heisst, was wir dann machen oder ob es gedruckte oder online Medien sind, die wir bewirtschaften, ist egal. Es geht in erster Linie darum, einer jungen Generation ein Selbstverständnis zu geben, welches nicht nur durch die Krise und Clickbaits geprägt ist, sondern eben auch von Inhalten lebt, die begeistern. Wenn Erwin Koch und Margrit Sprecher von ihren grossen Texten erzählen, formen sie ein anderes Narrativ: Wir mussten auch hart arbeiten, bis wir da waren, wo wir heute sind, es macht Spass und ja, wir finanzieren damit unser Leben. Trotz Krise.

Wir stecken in der Medienkrise, aber wir investieren einen ganzen Tag, um über die Reportage zu sprechen, ohne dabei an die Apokalypse zu denken. Das ist wichtig. Vielleicht sollten wir wieder mehr über das Grundhandwerk diskutieren und über Inhalte, als in den Dämpfen der Krise unsere Kreativität und Bereitschaft für Innovationen betäuben zu lassen. Totgeglaubte leben länger, aber auch nur, wenn sie leben wollen. 

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Mentoringprogramm: Auf einen Kaffi mit ...

Guest User

Du bist gerade Journalistin oder Journalist geworden – oder du befindest dich auf dem besten Weg dazu. Ob du wirklich gut schreibst, schneidest, filmst – ganz sicher bist du dir da noch nicht. Im Büro finden deine Arbeit alle «Ok» - aber so richtig kann dir niemand sagen wieso. Wir haben da was für dich: In Zusammenarbeit mit impressum bieten wir ein Mentoringprogramm an.

Denn: Wir kennen eine ganze Menge gute Journalisten und Journalistinnen, die Neulingen wie dir gerne weiterhelfen. Sie besprechen deine Texte regelmässig mit dir. Sie zeigen dir, wie deine Interviewfragen spannender werden, dein Porträt tiefgründiger – und deine Karriere steiler wird.

Für uns ist der Austausch zwischen den Generationen unter Kolleginnen und Kollegen enorm wichtig. Darum helfen wir dir dabei, einen Profi zu finden, der oder die perfekt zu dir passt. Noch besser: Wir bezahlen euer erstes Kafi-Date.

Schick uns deine Bewerbung (Name und Adresse, Handynummer, Arbeitsproben wenn vorhanden und eine kurze Ausführung, warum du eine/-n Mentor/-in suchst und wo du genau Hilfe brauchst) an: kaffeetasse@jungejournalisten.ch

Wie?So!

Guest User

Jetzt mal ehrlich. Wer hat in der Schule gerne Franz-Wörtchen gebüffelt? Machen – faire. Kennen – connaître. Gehen – aller. Gääähn. Doch wenn der Schulkollege von seinen Frankreich-Ferien und den dort gesichteten bezaubernden, weiblichen Geschöpfen geschwärmt hat, stieg die Motivation fürs Französisch ganz plötzlich ins Unermessliche. Die Moral von der Geschicht? Theorie mag man nicht.

Wir von den Jungen Journalisten haben uns das zu Herzen genommen und die Veranstaltungsreihe Wie?So! auf die Beine gestellt. Am Donnerstag, 15. September 2016 gibt es die erste Ausgabe! Unser Ziel: Junge Journalistinnen und Journalisten profitieren von den praktischen Erfahrungen anderer. Wir treffen Kollegen, die einen Artikel, einen Beitrag, einen Film, eine Reportage etc. realisiert haben und wollen von ihnen wissen, wie sie es gemacht haben.

In der ersten Ausgabe zeigen wir euch den Film Die fehlende Lunge. Ein sehr persönlicher und eindrücklicher Dokumentarfilm von der Journalistin Aline Langenegger über das Thema Organspende. Im Anschluss an die Filmvorführung erzählt uns Aline Langenegger, wie dieser Film zustande kam.

Datum - Donnerstag, 15. September 2016
Zeit - 20:00 Uhr Film / ca. 21:00 Uhr Gespräch
Wo - Cinématte Bern, https://cinematte.ch/component/ohanah/die-fehlende-lunge?Itemid=0
Preise - Erwachsene: CHF 17 / Jugendliche, JJS-Mitglieder: CHF 12

Wir sind stolz, dass Aline zugesagt hat und freuen uns auf einen interessanten Abend mit dir in der Cinématte Bern. Ganz ohne Wörtchen abfragen. Versprochen.

Junge Medien - das neue Online-Magazin Coup

Guest User

Coup ist ein neues junges Online-Magazin, das Ende Juli dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne lanciert wurde. Publiziert wird einmal monatlich eine ausführliche, sorgfältig recherchierte und relevante Geschichte aus der Schweiz. Die InitiantInnen Joel Bedetti, Anna Miller, Andres Eberhard, Pascal Sigg und Konrad Mazanowski sind alle seit mehreren Jahren aus Überzeugung im Journalismus tätig. In unserem Blog erzählen sie von den Anfängen.

Freibier und Abonnements

Kürzlich feierten wir die Lancierung von Coup, unserem digitalen Gesellschaftsmagazin. Es war ein schönes Fest in der malerischen Kulisse des Gerolds Garten im Zürcher Kreis 5. Dutzende Unterstützer, Freunde und Bekannte schauten vorbei, tranken Bier, assen Häppchen und wünschten uns von Herzen einen guten Start. Im Unterschied zu unseren Geschichten, für die man Mitglied werden muss, gaben wir das Bier an diesem Abend frei raus.

Über 400 Bier tranken unsere Freunde, Unterstützer – und sonstige Besucher des Gerold-Areals, die herausfanden, dass man da gratis saufen konnte. In der Bierkasse lagen am Schluss etwa 450 Franken, zudem wurden 12 Leute Mitglied bei Coup. Rechnerisch machte wir mit der Veranstaltung rückwärts, aber natürlich hoffen wir, dass auch jene Biertrinkern, die nicht Mitglied wurden, Coup in Erinnerung halten und ihren Freunden davon erzählen. Wird die Rechnung aufgehen? Keine Ahnung.

Coup ist ein Himmelfahrtskommando. Anders kann man das Vorhaben, im Jahr 2016 ein Online-Magazin zu starten und dafür Mitgliedergebühren (50 Franken im Jahr, 20 Franken für ein dreimonatiges Probeabo) verlangen, kaum bezeichnen. Aber wir sind Optimisten. Wir finden: Wir müssen bezahltem Journalismus eine Chance geben. Wie sonst soll der Journalismus überleben? Mit Native Advertisement? Mit grossen Sponsoren? Wir wissen es nicht, fänden es aber schöner, wenn er von Lesern finanziert wird.

Was wir wissen: Unbezahlte Schreiber erzählen keine grossen Geschichten. Deshalb bezahlen wir die Autoren unserer Geschichten mit 2000 Franken. Dafür erwarten wir aber auch Einsatz. Wir wollen Magazingeschichten über Themen, die den jungen Bewohnerinnen und Bewohnern der Schweiz unter den Nägel brennen. Wir sind offen für Experimente. Und wir verstehen uns auch als Werkstatt für Nachwuchsjournalisten, die sich bereit fühlen, eine grosse Geschichte anzupacken. Drum: Wenn ihr Ideen habt, meldet euch bei uns!

Joel Bedetti, freier Journalist

Update folgt…

Guest User

Dienstag, 26. Juli 2016 In Frankreich werden Geiseln festgehalten. Unverzüglich beginnt auf den Onlineportalen die Jagd nach ersten Informationen. Wer will, kann mit dabei sein, wenn Online-Redaktoren möglichst schnell, möglichst viele Informationen zusammensuchen (müssen). Das Ziel: Instant-Wissen generieren. Wer? Wann? Wo? Warum? Was bleibt, sind neue Fragen. Ein Protokoll.

10:58 Uhr

Es kommen die ersten Pushmeldungen rein. Bei Watson ist zu lesen, dass zwei Täter mit Messer bewaffnet mehrere Geiseln in einer Kirche in der Normandie festhalten. Zitiert wird die Nachrichtenagentur Reuters.

11:10 Uhr

Blick.ch veröffentlicht Informationen zu den Geiseln. Es sollen ein Priester, zwei Nonnen und mehrere Gläubige sein. Als Quelle wird der französische TV-Sender France 3 und ein Reporter von RTL, der unter Berufung auf die Feuerwehr Aussagen macht, erwähnt. Es soll mehrere Verletzte gegeben haben. Dazu im Artikel zwei Bilder. Einmal Google Streetview mit Blick auf die Kirche, das andere vom Twitter-Account von Frederic Veille, einem Reporter von RTL France(@fredeveille). Darauf sieht man Polizeiautos und Polizisten.

11:12 Uhr

Wieder eine Pushmeldung. Blick. „Die Geiselnehmer wurden von Polizisten getötet“.  Zur selben Zeit auf SRF-Online: „Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Polizeiquelle vermeldet, sollen die beiden Geiselnehmer ausser Gefecht sein. Mehrere französische Medien bestätigen dies.“

11:15 Uhr

Online-Artikel der BernerZeitung. Darin steht, es gebe zwei tote Geiseln und zwei tote Täter. Unten im Artikel steht: „Die Spezialeinheit GIGN der Polizei und Soldaten sind bereits vor Ort, wie ein Journalist von RTL berichtet. Er berichtet von vielen Schüssen, die gefallen seien. Die Geiselnahme sei zu Ende. Zwei Geiselnehmer sollen von der Polizei getötet worden sein. Zwei Geiseln überlebten die Tat nicht.“ Die Bilder dazu: Google Maps zeigt, wo Saint Etienne du Rouvray genau liegt und auch wieder der Tweet von Frederic Veille, dem RTL-France-Reporter.

11:24 Uhr

Die Berner Zeitung pusht: „Zwei Täter und mindestens eine weitere Person bei Geiselnahme in Kirche in der Normandie getötet.“ Neu im Artikel: „… Mindestens eine Geisel überlebten die Tat nicht.“ So macht man aus zwei toten Geiseln, eine tote Geisel.

11:27 Uhr

Watson. Erster Artikel auf der App ist nach wie vor ein Interview mit einem Schweizer, der erzählt, wie es im olympischen Dorf in Rio aussieht. An zweiter Stelle folgt die Geiselnahme. Titel: Polizei „neutralisiert“ zwei Geiselnehmer in Kirche in der Normandie - auch ein Priester tot. Im Artikel steht, dass laut „Figaro“ eine Nonne fliehen konnte und sofort die Polizei alarmierte. „France24“ berichte beide Geiselnehmer seien neutralisiert worden. Auch eine der Geiseln verlor ihr Leben: Ein Priester wurde von den Geiselnehmern getötet, berichten französische Medien.

11:46 Uhr

SRF pusht: „Geiselnahme in französischer Kirche: Die beiden Geiselnehmer und mindestens eine Geisel sind tot.“ Im Artikel wird das französische Innenministerium als Quelle angegeben. Dass mindestens eine Geisel von den Geiselnehmern getötet wurde, hat offenbar die AFP aus Polizeikreisen erfahren, schreibt SRF. „France info“ berichte zudem unter Berufung auf das Innenministerium, dass eine weitere Geisel schwer verletzt ist.

12:05 Uhr

Auf Blick.ch ist die Geiselnahme die erste Meldung. Der Titel: Priester Kehle durchgeschnitten, beide Täter tot. Im Artikel steht, dass die Identität der Geiselnehmer und die Hintergründe der Tat noch nicht bekannt sind. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Präsident François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve sind unterwegs an den Tatort.

12:06 Uhr

Auch bei SRF ist die Story ganz oben. Titel: Mindestens ein Todesopfer bei Geiselnahme in Kirche in Frankreich. Bei Watson ist die Story an dritter Stelle. Titel: Polizei „neutralisiert“ zwei Geiselnehmer in Kirche in der Normandie - auch ein Priester tot.

Das war eine Stunde Online-Medien, in der Anfangsphase von einem Ereignis. Hier dokumentiert sind nur einzelne Onlineportale. Diese wurden zufällig ausgewählt. Diese Form von Berichterstattung gehört mittlerweile zum Alltag in unserer Medienlandschaft. Fragen werden beantwortet. Möglichst schnell und möglichst richtig, scheint das Motto zu sein. Es entstehen aber auch neue Fragen:

Ist die Berichterstattung ausreichend ausgewogen? Alle (ausser SRF) hier genannten Online-Medien beziehen sich u.a. auf denselben Reporter von RTL France. Das ist bemerkenswert und darf in Frage gestellt werden.

Was hat der Leser von der wilden Jagd? Würde ihm etwas fehlen, wenn er zwar etwas später, dafür unbedingt korrekt informiert wird?

Was bleibt? Update folgt… Oder dein Kommentar.

Dominik Meienberg

Junge Medien - das Zürcher Stadtmagazin Tsüri.ch

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Am 18. Januar 2015 war es soweit: Nach mehrmonatiger Vorbereitung ging das Zürcher Stadtmagazin Tsüri.ch live. Mit an Bord: Über zehn Journalistinnen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichsten Erfahrungen sowie Interessen. Inzwischen ist die Redaktion auf 25 Personen angewachsen und publiziert unter anderem Beiträge zu den Themen Politik, Gesellschaft und Kultur. Tsüri.ch hat sich einem modernen, kritischen, engagierten und unabhängigen Lokaljournalismus verschrieben und konnte sich so innert kürzester Zeit bei einer jungen Zielgruppe als Medium etablieren. Inzwischen besuchen im Schnitt monatlich 20'000 User die Webseite des Magazins. Der Initiant Simon Jacoby schreibt für unseren Blog, weshalb er nichts gegen Katzen auf Newsportalen hat, aber...

Ich habe nichts gegen Katzen auf Newsportalen, aber…

Diese kleinen schnurrenden Geschöpfe im Internet jagen jedem kulturpessimistischen Journalismusbeobachter Furcht und Schrecken ein: JUNGE INTERESSIEREN SICH NUR NOCH FÜR KATZEN-VIDEOS STATT FÜR INHALTE!!! Tja, leider falsch. Auch das Angebot bestimmt die Nachfrage. Wer seinen Lesern und Usern Katzen zum Frass vorwirft, muss sich nicht wundern, wenn sie verspeist werden.

Tsüri.ch versucht den Spiess umzudrehen – bisher mit Erfolg: Sieben der zehn meistgeklickten Beiträge seit dem Start im Januar 2015 haben so rein gar nichts mit billiger Unterhaltung am Hut. Dies schätzt unsere Zielgruppe sowieso nicht, denn sie interessiert sich vorwiegend für Kultur, Kunst, Politik und Gesellschaft. Es sind zwar nicht die ganz Jungen, aber immerhin die Mittzwanziger, welche von den traditionellen Medien meist vernachlässigt werden. Egal wie schwer und komplex ein Thema auch sein mag: Junge interessieren sich dafür – warum sollten sie auch nicht?! Alles ist eine Frage der passenden Form (Text, Listicle, Video, Bilder), der Haltung, des Engagements, der Zugänglichkeit und der Glaubwürdigkeit.

Die Redaktion von Tsüri.ch versteht sich als Teil der Community, begegnet ihr auf Augenhöhe und betreibt, wenn nötig, anwaltschaftlichen Journalismus.

Damit sind wir bei einem Punkt angelangt, der nicht nur intern immer wieder für Diskussionen sorgt: Wo ist die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus? Muss diese fix gezogen werden? In Zeiten des Informationsüberflusses, in Zeiten der „geruchs-, gefühls-, geschmackslosen“ Mainstreammedien (Christof Moser, Schweiz am Sonntag), wenn wirtschaftliche Interessen die Arbeit in den Redaktionen beeinflussen, kann ein bisschen ehrlicher Aktivismus nicht schaden. Im Gegenteil: Bewegung tut gut.

In seinem Blogpost liefert Angelo Zehr 9 Gründe, warum es nice ist, heutzutage jung und Journalist zu sein. Er hat Recht. Es ist eine wunderbare Zeit, jung und Journalist zu sein: Die Strukturen sind festgefahren, die Inhalte und Formen wirken (mit wenigen Ausnahmen) alle in etwa gleich. Es braucht Leidenschaft, eine gute Gruppe von motivierten Freaks und dann werden wir Inhaltsmenschen gewinnen.

Simon Jacoby

Rambojournalisten in Town

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Der Vierfachmord von Rupperswil ist aufgedeckt. Der Katalysator der geografischen Nähe hat auch meine emotionale Bestürzung verstärkt: Rupperswil ist die Nachbarsgemeinde meines Wohnortes, der mutmassliche* Täter hat Junioren trainiert, gegen die ich als Kind Fussball spielte und wir drückten bei den selben Mittelschullehrern die Schulbank. Ich kenne ihn nicht und gleichwohl bin ich nicht gefeit vor Verknüpfungen. Ein medialer Bankrott in drei Teilen.

1. Gibt es Klicks, scheiss auf Sorgfaltspflicht

David Wiederkehr, Sportredaktor  beim «Tagesanzeiger», twitterte den Ausschnitt einer SMS-Konversation zwischen ihm und einem Blick-Journalisten. In dieser Textpassage fordert der Blick-Journalist seinen Kollegen dazu auf, er solle ein richtiges Foto des Täters auftreiben, da ansonsten eventuell ein Unschuldiger diffamiert würde. Wir halten zwei Dinge fest: 

  1. Der entsprechende «Blick»-Journalist versuchte, mit einer Erpressung an ein Foto des Täters zu gelangen und…

  2. nimmt in Kauf, ein Foto von jemandem zu veröffentlichen, bei dem er sich nicht sicher ist, ob dieser auch wirklich der Täter ist.  
2. Der Name ist Sippenhaft

Der Deutsche Pressekodex legt in seinen publizistischen Grundsätzen fest: «Die Presse veröffentlicht [...] Namen, Fotos und andere Angaben, durch die Verdächtige oder Täter identifizierbar werden könnten, nur dann, wenn das berechtigte Interesse der Öffentlichkeit im Einzelfall die schutzwürdigen Interessen von Betroffenen überwiegt.» Betroffen sind im vorliegenden Fall der Täter und sämtliche Personen, die mit ihm in Verbindung gebracht werden könnten.

Der Bruder des Täters wurde in verschiedenen Artikeln mit Angaben zu Wohnort und Familienverhältnis erwähnt. In Kombination mit dem Namen des Täters ist es für jeden Hobbygoogler ein Leichtes, die Adresse, die Namen der Kinder, den Arbeitsplatz ausfindig zu machen. Die Region Aarau ist ein kleinräumiges Gebiet. Man kennt sich. Fragen wie «Stimmt es, dass dein Onkel vier Menschen gekillt hat» werden kommen, wenn Journalisten nicht aufpassen. 

Die Angehörigen haben ein Anrecht darauf selbst zu entscheiden, ob sie mit dem Täter in Verbindung gebracht werden möchten. Ihre Würde hat oberste Priorität, auch sie sind indirekte Opfer. Dessen ungeachtet teilten auf Twitter diverse Journalisten und Journalistinnen leichthin den Nachnamen des Täters. Es ist klar, wer will, kommt auch ohne Hilfestellung der Journalistengilde an die Persönlichkeitsangaben und doch ist die Posaune lauter als eine Flöte. Es liegt in der Pflicht der Journalisten und Journalistinnen, mit ihrer erhöhten Wirksamkeit in der Öffentlichkeit verantwortungsvoll umzugehen. Im Falle eines eingesperrten Täters, von dem keine Gefahr mehr ausgeht, besteht kein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit, den Namen zu erfahren. Die Privatsphäre der Angehörigen ist zu wahren; das ist Opferschutz. Es gilt, was der Supportdienst von Twitter rät: «Erst denken, dann twittern.»

3. Du schreibst über Bin Laden? Du Sau!

Die «Schweiz am Sonntag» und der «Blick» haben die Maturitätsarbeit des Täters ausfindig gemacht. Die «Schweiz am Sonntag» schreibt: «Seine Interessen für Gewalt und Zerstörung schienen schon seit Jahren in ihm zu schlummern. Seine Matura-Arbeit verfasste er über den Terroristen Osama Bin Laden und die Anschläge von New York.» Mit Bezug auf diesen Artikel doppelt der «Blick» nach: «Die Bestie von Rupperswil hatte offenbar schon als Schüler eine Faszination für Gewalt.»

Das ist ein haarsträubender, unzulässiger Umkehrschluss und geifernde Küchenpsychologie. Aber viel schlimmer ist auch hier wieder die vernachlässigte Sorgfalt. Die «Wahrung der Menschenwürde» steht nicht nur als erstes Grundrecht in der Bundesverfassung, sondern auch in den Richtlinien des Schweizer Presserates. Auch «die Bestie» hat Anrecht auf Würde. An den Haaren herbeigezogene Interpretationen seiner Psyche als Mittel für höhere Klickzahlen sind eine eindeutige Verletzung dieser Devise. Die scheinbare Proportionalität zwischen Schwere der Tat und Rücksichtslosigkeit der Journalisten ist beschämend. 

Willkür, Pranger und Würdeverletzungen. Ich gehöre nicht zu denen, die pauschal den Boulevardjournalismus in die Schmuddelecke verorten, doch muss es möglich sein, auch wenn es um Verbrecher geht, moralische Leitlinien zu wahren. Wenn Journalisten potentiell billigen, dass ein beliebiger Fussballtrainer fälschlicherweise als Mörder deklariert wird (siehe Bild), ist das ein Vertrauensbruch gegenüber den Lesern und der allgemeinen Öffentlichkeit. Ich habe Fussball gespielt, lebe in der Region, besuchte im selben Ort die Kantonsschule. Bin ich sicher vor Verknüpfungen? Bei solchen Praktiken müssen wir uns nicht wundern, dass die Medien an Kredibilität verlieren und Trolle die Kommentarspalten vergiften; sie haben kein besseres Vorbild. Ich für meinen Teil habe präventiv die Maturitätsarbeit des Täters für die nächsten Monate bei der Kantonsschule reserviert. Weitere Psychoanalysen auf der Basis eines 13 Jahre alten Dokumentes ertrage ich nicht mehr. 

* «Jede Person gilt bis zu ihrer rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig.», StPO 312

ZUM AUTOR
Elia Blülle ist freischaffender Journalist und lebt in Aarau. Bis Februar 2016 war er Präsident von Junge Journalisten Schweiz. Dieser Blogpost erschien zunächst auf www.ebluelle.ch. Bild: Twitter.com/Philippe Wampfler