Contact Us

Use the form on the right to contact us.

You can edit the text in this area, and change where the contact form on the right submits to, by entering edit mode using the modes on the bottom right. 

Lokaljournalismus

mit Hanna Girard

genauer Inhalt: to be announced…. 

Zur Person: to be announced…

           

123 Street Avenue, City Town, 99999

(123) 555-6789

email@address.com

 

You can set your address, phone number, email and site description in the settings tab.
Link to read me page with more information.

Blog

Das war #JJ17: Ein Herz für den Journalismus!

Guest User

Wie lange haben wir darauf hingearbeitet und hingefiebert: ein ganzes Jahr steckte das 22-köpfige Team von «Journalismus jetzt – Das junge Medienforum» in die Vorbereitung von #JJ17. Es hat sich gelohnt, und wie: 80 Teilnehmende, 11 Redaktionsbesuche, 10 Workshops, 2 Inputvorträge, 1 Podiumsdiskussion.

Zum 6. Mal konnten wir «Journalismus jetzt» am 10./11. November 2017 durchführen, zum 3. Mal in der Form als junges Medienforum. Dank euch – die ihr alle ein Herz für den Journalismus habt und den Mut, die Freude oder die Pflicht fühlt, das zu zeigen. Und ein grosses Merci an unsere Partner und Sponsoren! Allen voran dem Studiengang CAST/Audiovisual Media der ZHdK, die uns einmal mehr ein wunderbares Zuhause boten.

Ein riesiges Herz für Journalismus: Daniel Ryser während seins Inputs.

Ein riesiges Herz für Journalismus: Daniel Ryser während seins Inputs.

Wir haben gehört, warum es wichtig ist, nicht aufzugeben, mit einer Recherche weiterzumachen, auch wenn es mühsam wird. Wir haben gelernt, wie man ein Datenleck auswertet. Wir haben gelernt, wie man eine Kulturkritik schreibt, selber eine Infografik baut, mit dem Smartphone allein einen professionellen Videobeitrag produziert. 

Konzentriert bei der Arbeit: Teilnehmende in der Recherchewerkstatt von Florian Imbach (SRF Rundschau), Sylke Gruhnwald (Beobachter/Republik), Thomas Preusse (Republik).

Konzentriert bei der Arbeit: Teilnehmende in der Recherchewerkstatt von Florian Imbach (SRF Rundschau), Sylke Gruhnwald (Beobachter/Republik), Thomas Preusse (Republik).

Wir haben viel diskutiert und reflektiert. Darüber, wie weit wir gehen dürfen, um rechtlich noch auf der sicheren Seite zu stehen, wie unsere Texte besser werden, wie wir mit kreativen Methoden auf neue Ideen kommen.

Ja, auch über das liebe Geld haben wir geredet: Was ist eine faire Bezahlung für eine Praktikantin, einen Volontär? Was muss eine Ausbildung bieten? Wie weit darf, soll, muss man sich selber ausbeuten, um an sein Karriereziel zu gelangen?

Was ist uns der Journalismus wert, wie weit dürfen und müssen Junge gehen, um sich zu behaupten? Szene der JJ17-Podiumsdiskussion.

Was ist uns der Journalismus wert, wie weit dürfen und müssen Junge gehen, um sich zu behaupten? Szene der JJ17-Podiumsdiskussion.

Wir haben damit gezeigt, dass der nächsten Generation nicht egal ist, was mit dem Journalismus in der Schweiz passiert. Wir haben gezeigt, dass wir da sind, bereit sind, lernen wollen. Und das gemeinsam tun wollen. Unser Herz schlägt für den Journalismus. 

JJ17_Werkstatt-4.jpg

Alle Bilder von #JJ17:
Hier in unserer Galerie.

Zürcher Journalistenpreis und JJS lancieren Newcomer-Preis

Guest User

So viel Herzblut hast du in deinen Text gesteckt. Recherchiert, strukturiert, gefeilt, Fakten überprüft. Dir ist eine Top-Story gelungen. Doch kurz darauf ist das Blatt gedruckt, der Artikel auf der Webseite nach unten gerutscht, dein Text vergessen.

Wir finden, du hast mehr Anerkennung verdient. Deshalb spannen Junge Journalisten Schweiz mit dem Zürcher Journalistenpreis zusammen. Gemeinsam haben wir diesen sehr bedeutenden Preis für Schweizer Medienschaffende um eine Kategorie erweitert: den Newcomer-Preis. Mit dieser grossen Anerkennung und einem Preisgeld von 3000.- kannst du deinen Text krönen. Natürlich darfst du auch ein Werk einer Kollegin oder eines Kollegen vorschlagen. Einsendeschluss ist der 15. Januar.

Bedingungen:

  • Der/die Autor/in ist unter 30 oder weniger als fünf Jahre als Journalist/in tätig.
  • Der Beitrag ist in der Deutschschweiz erschienen oder der/die Autor/in ist hauptsächlich hier tätig.
  • Der Beitrag ist im Jahr 2017 gedruckt oder online erschienen (kein Buch).
  • Pro Bewerber/in wird höchstens ein Bericht berücksichtigt.

Hier gehts zur Anmeldung und zu weiteren Infos über die Bedingungen, die Jury, die Preisverleihung etc. 

Rita Flubacher erhielt 2017 den Preis für das Gesamtwerk. (Bild: Selina Haberland)

Rita Flubacher erhielt 2017 den Preis für das Gesamtwerk. (Bild: Selina Haberland)

Wie man als freier Journalist überlebt

Guest User

«Ich bin jetzt ein halbes Jahr frei und meine Kinder sind noch nicht verhungert», sagte Matthias von Wartburg an unserem Event «Wie?So!» im Flügelrad in Olten. Das Publikum wollte wissen, wie er das schafft. Wie er genug und genug gut bezahlte Aufträge an Land zieht. «Es sind ziemlich harte Verhandlungen», so von Wartburg, «aber mit der Zeit weiss man, wer gut zahlt und wer eher nicht.» Apropos Geld: «300 Franken pro Tag müsste ich verdienen, damit es reicht». Das sind eine Handvoll Geschichten pro Monat. 

wieso2.jpg

300 Franken pro Tag brauche ich zum Überleben.

Matthias von Wartburg

Von Wartburg war früher Redaktor bei privaten Radiostationen. Nun schreibt er als freier Journalist für Beobachter, NZZ am Sonntag, Medienwoche, Bernerzeitung, und andere. Schon länger freischaffend ist Christian Zeier. Er hat sich spezialisiert auf Geschichten im Bereich der Sozialpolitik, Migration und Integration, die u.a. in «das Magazin», «die Zeit», Beobachter und der WOZ publiziert wurden. 

wieso8.jpg

«Manchmal habe ich bereits eine Rohfassung der Geschichte, bevor ich sie jemandem anbiete,» sagte Christian Zeier. Aber das stärke seine Verhandlungsposition überhaupt nicht: «Die anderen wissen, dass ich die Geschichte verkaufen will. Sie sind also am längeren Hebel.» Aber das sei halt das Risiko. Er sei freischaffend, weil er seine eigenen Geschichten umsetzen will, «wegen dem Geld mach ich das sicher nicht.» 

wieso4.jpg

Wegen dem Geld mach ich's sicher nicht. 

Christian Zeier

Offen und ehrlich waren die beiden Journalisten, offen auch für Fragen des Publikums. Das wollte zum Beispiel wissen, ob man Texte zweit verkaufen könne: «Ja. Grundsätzlich schon», antwortete Matthias von Wartburg. Aber: «Man muss es natürlich offenlegen. Und mir ist es erst ein einziges Mal gelungen.» 

wieso7.jpg

Um überhaupt Geschichten verkaufen zu können, brauche man ein gutes Kontaktnetz. «Kaffeetrinken, brunchen und zusammen Abendessen gehört quasi zum Job», erklärt Zeier. Wie viel das zeitlich ausmache, sei schwierig zu sagen. «Aber es ist schon wichtig.»  

wieso1.jpg

Besuch in der Hauptstadt Europas: JJS in Brüssel

Guest User

Im September ist eine Gruppe junger Journalisten eine Woche lang in Brüssel unterwegs gewesen. Sie, und eine grosse Gruppe EU-interessierter, welche dem Angebot der Organisation Young European Swiss (YES) gefolgt sind. Alle haben eine intensive und spannende Woche erlebt – und die EU und ihre Institutionen von ganz nah kennengelernt. 

Vor dem EU-Parlamentsgebäude

Vor dem EU-Parlamentsgebäude

Natürlich machten die Jungen Journalisten einen Abstecher ins Pressezentrum der Kommission, dem grössten Europas. Während des täglichen «Press Briefings», übersetzt in alle offiziellen Amtssprachen, wurde deutlich, wie viel Aufwand hinter einer aktiven und direkten Kommunikation in einem so grossen Gebilde steckt. Im Gespräch mit Journalisten (Highlight: SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck) vor Ort wurde aber auch klar, wie oft Informationen über informelle Kanäle fliessen und wie wichtig deshalb der direkte Kontakt ist. Und ja, Lobbyisten haben nicht selten ziemlich viel Macht.

Hier tagen die EU-Kommissionsmitglieder - und für einmal wir

Hier tagen die EU-Kommissionsmitglieder - und für einmal wir

Hast auch Du Lust bekommen, nächstes Jahr mit uns nach Brüssel zu fahren? Du zögerst noch?Ok, kurz und bündig, warum Du im Herbst 2018 unbedingt mit solltest an die Challenge Europe:

Was wir Lehrreiches erfahren haben:

  • es gibt unglaublich verschiedene Arten, sich für Politik zu interessieren oder zu engagieren
  • aus Schweizer Sicht wirkt die EU ganz anders als wenn man sie von innen betrachten kann
  • was der Brexit konkret bedeutet 

Was wir Spassiges erlebt haben:

  • viel gutes Essen (äthiopisch, typisch belgisch, Burger, ...)
  • die Abende, an denen man mit bisher fremden, aber bald sehr vertrauten Menschen in einer fremden Stadt verbringt. Immer aufregend!
  • belgisches Bier 
  • die Gespräche
Brüssel bedeutet aber auch: viele Kneipen, viel Bier, tolle Gespräche

Brüssel bedeutet aber auch: viele Kneipen, viel Bier, tolle Gespräche

Geheimdienst-Geheimnisse lüften – so geht's  

Guest User

Ende April 2017 wird der mutmassliche Spion M. in Frankfurt verhaftet. Kurz darauf tischt der Tages-Anzeiger und Bund die Vorgeschichte des Geheimdienst-Krimis brühwarm auf: «Operation Eiswürfel»: Protokoll einer missratenen Spionageaktion. An der letzten Wie?So! Veranstaltung von JJS hat sich der Co-Autor und Leiter des Rechercheteams Thomas Knellwolf in die Karten blicken lassen. Und wertvolle Tipps gegeben.  

Vieles hat Thomas Knellwolf aus der Verfahrensakte erfahren. Doch wie ist er an diese Akte herangekommen? Seine Quelle darf er nicht verraten. Nur so viel meint er dazu: Meist habe eine Seite, die in einen Prozess verwickelt ist, Interesse daran, seine Sicht publik zu machen. Und dafür seien die Beteiligten meist sogar bereit, die Prozessakten weiterzugeben. Hilfe hat das Schweizer Rechercheteam übrigens auch von den Kollegen der Süddeutschen-Zeitung erhalten. Diese konnten sie mit Informationen und Kontakten zu den deutschen Behörden versorgen. 

Das nehmen wir von diesem Abend für unsere Journi-Karrieren mit:

Langer Atem: Alle grossen Politiker*innen haben mal klein angefangen. Deshalb bei Jungparteien nach vielversprechenden Talenten Ausschau halten. Den ersten Journi, der Interesse gezeigt hat, vergisst niemand so schnell wieder. Starte heute dein Netzwerk-Aufbau und lass es mit dir mitwachsen.

Keine Scheu vor grossen Fischen: Auch bekannte Namen ruhig mal anschreiben und zu einem Kaffee treffen. Meistens klappt es. Manchmal halt nicht.

Kontaktpflege ist die halbe Miete: Ein bis zwei Mal pro Woche ist ein «Was gibt es Neues bei ihnen»-Telefon/Treffen angesagt. Für die nötige Disziplin sorgen Kontaktlisten. 

Fachgebiet zulegen: Spezialisieren lohnt sich, um bei einer Recherche nicht immer bei Adam und Eva anfangen zu müssen.

Ordnung muss sein: Längere Recherchen immer dokumentieren, egal ob mit Evernote, Excel oder dem guten alten Mäppli-Ablage-System.

Mit offenen Karten: Akteure vor Erscheinen des Artikels/Beitrags auf den Inhalt vorbereiten und nach der Publikation Betroffene anrufen - auch wenn's unangenehm sein kann.

«Die ersten 90 Minuten sind die schwersten.»

Guest User

Zugegeben, den Pokal haben wir nicht geholt am «Impressum Cup» in Marly. Aber wir haben irgendwie doch gewonnen: Kein Team war so bunt wie unseres. Einerseits, weil wir uns nicht auf eine T-Shirt-Farbe einigen konnten.

Andererseits, weil wir Spielerinnen und Spieler aus über acht Redaktionen aus der ganzen Deutschschweiz zusammengetrommelt haben (Bundeshausradio, BernerZeitung/Bund, tink, RadioFr, EnergyBern, Energy- Zürich, Rote Anneliese, SRF). 

Impressum hat geschrieben: «Um die 180 Spielerinnen und Spieler aus allen Himmelsrichtungen der Schweiz und aus verschiedenen Bereichen der Medien (Presse, Radio, TV) haben zum erfolgreichen und fairen Durchführen beigetragen.»

Da wir die journalistische Zukunft am Turnier verkörperten, haben wir - frech wie wir sind - auch noch zwei Online-Journalisten reingeschmuggelt. ;-) 

Zusätzlich erlaubt waren maximal zwei Personen pro Team, die nicht im Journalismus arbeiten. Haben wir natürlich voll ausgenutzt! Auf unsere Topscorerin Elen war so manches Team neidisch. 

Wir haben gekämpft. Es war nicht immer einfach, zugegeben. Wir haben Opfer gebracht.
Also - vor allem Felix. 

Gute Besserung an dieser Stelle an Felix. Er lässt sich jetzt (hoffentlich) zuhause verwöhnen. 

Eben, den Pokal haben wir nicht geholt. Ist ja auch klar - bei solchen Gegnern wie ihm hier. :-)

(Und ja, verdammt, der Kerl hat uns ein Tor geschossen.) Trotzdem waren wir unschlagbar: So gut wie wir war niemand in der dritten Halbzeit. :-) 

Fotos von impressum, Bärni Aebersold, Felix Unholz und Martina Koch. 

Liebe, Linguistik, Lobo: Was mir von der Re:publica 2017 geblieben ist

Guest User

Die deutschsprachige Medienszene versammelte sich im Mai zum 11. re:publicanischen Massenknuddeln. Mittendrin: eine Delegation von JJS. Ein Rückblick.

Von Daniel Faulhhaber

Re:publica re:invited – und JJS liess sich nicht lange bitten. Zum dritten Mal war eine Delegation von Junge Journalisten Schweiz an Europas wichtigster Medienmesse vertreten. «Love out Loud» lautete das Motto 2017, das sich als Corporate Design in pulsierenden Herzen und auf Demonstrations-Bannern niederschlug. Dem Hass etwas entgegensetzen. Laut sein. Die virtuellen Strassen nicht dem Mob überlassen. Das war die Botschaft.

Und Liebe geht immer

Also wurde gekuschelt, was die Server hergaben. Und wie immer, wenn Journalistinnen an Journalistenkonferenzen über Journalisten twittern, glichen die sozialen Netzwerke im nu einem digitalen Liebesnest. Und dazu gab es ja auch allen Grund: Carolin Emcke unternahm kurz nach dem Startschuss ihre schillernde «assoziativ-analytische Befragung von Love out Loud». Hängengebliebene Leitfrage: Geht dieses Motto überhaupt mit einem Imperativ zusammen?
 
«Lieb! Klingt schon seltsam»
 
Den Rest dieses rhetorischen Feuerwerks, das übrigens mehr Zuversicht als Skepsis versprühte, lässt sich wie die meisten Panels online nachsehen. Und hier passt der Imperativ dann wieder hin. Emckes Rede an der Re:publica 2017: Anschauen!
 
Dann kam der Interntet-Journalist Sascha Lobo und auch der hatte spitze Pfeile im Köcher. Er feuerte mit aufgezogenen Stimmbändern Lobo-Neologismen ins proppenvolle Auditorium («viele Nazis sind nur Temporärarschlöcher») – und gab dann wie hundert andere Journalisten vor ihm das x-te Sequel folgender Story zum Besten: Linker (oder zumindest liberaler) Journalist geht auf eine Afd-Demo und kann – Überraschung – nicht mit den Leuten reden. Er wird beschimpft, gar mit Bier übergossen. Das erschien auch in diesem Fall etwas wohlfeil. Ja, mit knallrotem Punkerschopf und signalorangenen ZDF-Mikrofonköpfen lässt sich das Wespennest ordentlich aufmischen. Aber dass die lustvolle Zurschaustellung des wütenden Mobs keinen journalistischen oder gesellschaftlichen Mehrwert bringt, wissen wir ja spätestens seit Trump im Weissen Haus sitzt.


 
In Sachen Social-Media-Trends gibt es gute Nachrichten für alle, die auf das möglicht baldige Verschwinden von Snapchat gehofft haben: Der Hype ist 2017 tatsächlich etwas abgeebbt. Als Ersatzreligion für digitale Futuristen versucht sich dafür noch immer die 3D-Brille zu etablieren. Klappt so halbgut – aber am besten da, wo sie den Raum zum eigentlichen Protagonisten macht. Zum Beispiel beim englischen Projekt «Notes on Blindness»: Da lässt die Brille einen die Erlebniswelt eines Blinden anhand von Geräuschen und projizierten Bildfetzen erahnen. Paradox: Gerade weil die Brille das visuelle Spektakel auf ein Minimum herunterdimmt, übt dieses eine besondere Anziehung aus.

Ein Plädoyer für mehr Unfertiges

Richtig gut war die Aktivistin und Journalistin Kübra Gümüşay, mit ihrer grundsätzlichen Forderung, das Netz wieder zur Spielwiese zu machen, das es einst war. Es fehlt der Platz für Unfertiges und Gümüşay will mehr (Denk-)Prozesse statt Produkte. Die Neurolinguistin Elisabeth Wehling sprach über die Macht von Sprachbildern, Framing genannt. Hört. Auf. Von. «Flüchtlingswelle». Zu. Schreiben! Denn damit wird ein ganzes Bündel semantischer Trigger übermittelt, die die Gefahr implizieren: Schwemme, Ertrinken, Bedrohung, Tsunami. Surfen? «Wörter sind semantische Wundertüten», sagt Wehling. Ein Schöner Satz. Gleich mal vertwittern.
 
Resümee: Jede Konferenz ist das, was man aus ihr macht. Meine Republica 2017 bot mehr #Information als #Inspiration, mehr #Bestandesaufnahme als #BlickindieZukunft. Schön wars trotzdem, auch dank einer tollen JJS-Crew. Das Urteil: 7 von 10 Punkten.

JJS in Perugia

Guest User

Die hübsche Altstadt von Perugia wird jeweils im April zum Hotspot für Journalisten aus aller Welt. Wichtige Chefredakteure und kühne Start-Up-Gründer erzählen, worauf sie ihre Hoffnung setzen und worüber sie sich den Kopf zerbrechen. Zum zweiten Mal ist JJS mit einer Truppe nach Italien ans International Journalism Festival gereist. Gelebt haben wir wie Könige in einer Villa mit Dachterrasse, wir liessen uns inspirieren von Inputreferaten, lebhaften Diskussionen und gutem Wein. Weil es so schön war: hier ein Fotoblog.

Noch vor dem Einzug in die Villa: ein Aperitivo. Das erste von vielen.

Noch vor dem Einzug in die Villa: ein Aperitivo. Das erste von vielen.

Die Aussicht von der Dachterrasse.

Die Aussicht von der Dachterrasse.

Und wir alle: «Verbringen wir die fünf Tage einfach hier oben?»

Und wir alle: «Verbringen wir die fünf Tage einfach hier oben?»

Anstehen für Adam Mosseri, Facebooks Vize-Präsident für den Newsfeed.

Anstehen für Adam Mosseri, Facebooks Vize-Präsident für den Newsfeed.

Wer's verpasst hat: Auf dem IJF Youtube-Channel kannst du alle Panels nachschauen.

Wer's verpasst hat: Auf dem IJF Youtube-Channel kannst du alle Panels nachschauen.

Zwischen den Veranstaltungen immer wieder: dolce far niente.

Zwischen den Veranstaltungen immer wieder: dolce far niente.

Unser, äh, Gruppenfoto?

Unser, äh, Gruppenfoto?

Voilà, Versuch Nummer 2. Die JJS-Perugia-Crew.

Voilà, Versuch Nummer 2. Die JJS-Perugia-Crew.

Fotos von Janosch Tröhler und Céline Graf.

P.S. Falls du das nächste Mal dabei sein möchtest, reserviere dir die Tage 11. bis 15. April 2018.

 

Die Sonko-Recherche: Wie man einen mutmasslichen Folterkommandanten hinter Gitter bringt

Guest User

Im Januar machte Franziska Ramser von der Rundschau publik, dass der ehemalige gambische Innenminister Ousman Sonko als Asylsuchender in der Schweiz wohnt. Und dass ihm von verschiedenen Seiten schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Am nächsten Morgen wurde er verhaftet.

Knapp zwei Wochen lagen zwischen dem ersten Hinweis und dem ausgestrahlten Beitrag. An der Wie?So! Veranstaltung von JJS in Zürich erzählte Franziska Ramser, wie sie bei der Recherche vorgegangen ist. Und worauf Junge Journalisten achten sollten, wenn sie selbst so eine Geschichte an Land ziehen.

0. Verschlüsselte Kommunikation einrichten. Wenn sichere Kommunikationsmittel nötig werden, erreicht die Geschichte mit grosser Wahrscheinlichkeit Dimensionen, welche einem nicht mehr Zeit und Energie lassen, sich auf das Konfigurieren von Mailprogrammen zu konzentrieren. Franziska Ramser spricht aus Erfahrung.
Für verschlüsselte SMS-Dienste empfiehlt Ramser die App Threema, E-Mails werden  mit PGP verschlüsselt. Für die Installation für Mac gibt es hier einen Leitfaden, für Windows hier.

1. Einen Tipp erhalten. Es lohnt sich, Kontakte in den eigenen Spezialgebieten aufrechtzuerhalten. Und sie ab und zu anzurufen und sich erkundigen wie es geht, ob es etwas Neues gibt. Natürlich gehört auch Glück dazu: Den Tipp zu Ousman Sonko erhielt Ramser von einer Person, die direkt auf sie zukam.

2. Quelle und Primeur schützen. Bei so heikeln Recherchen die Quelle wenn immer möglich persönlich treffen, statt per Mail/SMS kommunizieren. Den Namen der Quelle nicht verwenden, auch nicht in den eigenen Notizen. Innerhalb der Redaktion blieb die Geschichte um Sonko lange geheim, nur Ramser und ihr Chef wussten davon. Erst in den letzten Tagen, als Ramser die Unterstüzung des Teams für den Dreh brauchte, weihte sie ihre Kollegen ein. Externen Partnern sagte Ramser nur, es gebe Hinweise, dass Sonko in Europa sein könnte.

 

Franziska Ramser

3. Verifizieren und Recherchieren in unbekanntem Terrain. Die Funktion und Vorgeschichte von Ousman Sonko konnte Ramser dank gambischen Online-Zeitungen überprüfen. Was sie dann brauchte, waren Personen, welche die Vorwürfe gegen ihn bestätigten. Im Fall von Gambia war dabei Facebook ein zentrales Werkzeug. Selbst Diplomaten waren so am einfachsten erreichbar. Um an die richtigen Personen zu kommen, fragte sie sich durch und nutzte einzelne Kontakte als Katalysatoren: Etwa frage sie einen Online-Blogger, ob er ihr weitere Ansprechpersonen nennen könnte, welche gegen Sonko aussagen würden. So fand sie den Menschenrechtsanwalt und die Folteropfer im Beitrag. Das Netzwerk von Kontakten war auch hilfreich, um die Glaubwürdigkeit von Informanten zu überprüfen.

4. Einschätzen des Schweizer Aspekts. Haben die Schweizer Behörden richtig gehandelt? Dafür nahm Ramser mit dem Rechtsexperten Stefan Trechsel Kontakt auf, welcher später auch als Studiogast diesen Teil der Geschichte einordnete.

5. Externe Partner nutzen. Der Beitrag beginnt mit Szenen aus Gambia. Der Afrika-Korrespondent des SRF selbst war nicht verfügbar. Aber er konnte Ramser an einen deutschen Kollegen weiterverweisen, welcher die Aufnahmen dann übernahm. Für eine externe Einschätzung wandte sich Ramser an die Organisation Trial international, Amnesty International half mit, Kontakte zu finden.

6. Konfrontieren der Verantwortlichen. Erst kurz vor dem Sendetermin kontaktierte Ramser die Berner Kantonspolizei. Das Staatsekretariat für Migration und die Staatsanwaltschaft sogar erst am Tag der Sendung.

Während zwei Tagen versuchten zwei Kollegen vom Rundschauteam, Sonko vor dem Asylzentrum abzupassen. Vergeblich. Immerhin konnten Ramsers Kollegen daraufhin ins Asylzentrum an den Empfang und filmen, wie sie nach ihm fragten. Die Erlaubnis dafür gab der Berner Sicherheitsdirektor Hans-Jürg Käser.

7. Schlussspurt. Drehen, Schneiden, Studiogespräch, Onlinetext – fertig. Aber: Nach der Geschichte ist vor der Geschichte. Aspekte, welche nicht im realisierten Beitrag Platz haben können Stoff für den nächsten sein.

Manuela Paganini

 

 

Einen Tag mit dem CEO – zwei Jungjournalisten in der Sendung ECO

Guest User

Die JJS-Mitglieder Noah Zygmont und Pascal Scheiber sind keine 19 Jahre alt und haben bereits zwei Beiträge für das Wirtschaftsmagazin ECO von SRF produziert. Hier berichten sie über ihr aktuelles Projekt und erklären, wie die Zusammenarbeit mit den Sendemachern zustande gekommen ist.

Wir wollen den Zuschauern eine jugendliche Perspektive bieten und zeigen, wie Konzernchefs wirklich ticken. Die Idee hat die ECO-Redaktion überzeugt. Und so begleiteten wir schon zum zweiten Mal eine hohe Wirtschaftspersönlichkeit durch ihren Arbeitstag.

Die erste Folge von «Einen Tag mit dem CEO» ging im Juni 2016 über den Sender. Darin begleiteten wir den Swiss-CEO Thomas Klühr.

Noah (links) und Pascal (rechts) mit Thomas Klühr. Quelle: N. Zygmont.  

Noah (links) und Pascal (rechts) mit Thomas Klühr. Quelle: N. Zygmont.  

Vor ein paar Wochen liess uns ECO erneut auf eine Wirtschaftspersönlichkeit los. Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands, nahm uns während einem Tag mit. Zuerst an eine Medienkonferenz in Zürich, gefolgt von einem Radiointerview, danach ging's ab nach Winterthur zu Burckhardt Compression und schlussendlich wieder zurück nach Zürich an den letzten Termin. Bewundernswert und sehr inspirierend so ein Leben als hohe Wirtschaftspersönlichkeit, fanden wir. 

So kam die Zusammenarbeit mit ECO zustande

Vor knapp zwei Jahren suchte ECO für sein Web-Projekt «Mint» – welches mit dem Medienpreis für Finanzjournalismus 2015 ausgezeichnet wurde – zwei Jungjournalisten. Mit einem kleinen Video inkl. Interview mit einer Person aus der Wirtschaft, haben wir uns beworben. Und siehe da: Wir haben gewonnen! Nebst einem kleinen Preisgeld erhielten wir die Chance, zwei hohe Wirtschaftspersönlichkeiten am Swiss Economic Forum 2015 in Interlaken vor laufender Fernsehkamera zu interviewen. Pascal wagte sich an den Roche-Chef Severin Schwan, während sich Noah an Urs Schäppi, CEO der Swisscom, herantastete.

Für uns war dieser Anlass der erste Auftrag für das SRF. Etwas flau im Magen war uns deshalb schon. Doch ein kurzes Briefing mit Moderator Reto Lipp, einige Absprachen mit der Redaktion und schwups – schon fuhren wir mit dem Zug nach Interlaken. Für Nervosität blieb keine Zeit. Zuerst Maske, dann Interviewtermin und schlussendlich das Livegespräch mit Severin Schwan bzw. Urs Schäppi.

Übrigens: Ein neues Web-Video-Projekt ist in Planung. Falls Du Interesse hast, melde Dich doch einmal bei uns.

Cheers

Pascal & Noah