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Blog

Die erste Studie zu jungen Journalistinnen und Journalisten in der Schweiz

Natalina Haller

Eine Studie der Universität Fribourg hat im Auftrag von JJS erstmals die Arbeitsbedingungen der jungen Medienschaffenden in der Schweiz untersucht. Die Resultate sind erschreckend. Überstunden und Stress sind an der Tagesordnung. Die Mediengewerkschaft syndicom und wir als Verband fordern die Verleger auf, die Missstände zu beheben. Die Gesundheit des journalistischen Nachwuchses darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!

  • Die Hälfte aller jungen Journalistinnen und Journalisten leisten mehr als 3 Überstunden pro Woche.

  • Jeder und jede zweite hat zu wenig Zeit um die täglich anfallenden Aufgaben zufriedenstellend zu bewältigen.

In seiner Masterarbeit «Traumberuf Journalismus?! Arbeitsbedingungen, Ziele und Anliegen junger Journalistinnen und Journalisten in der Schweiz» am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Fribourg hat Lauro Mombelli die aktuellen Arbeitsbedingungen von jungen Journalisten und Journalistinnen in der Schweiz untersucht. Es ist die erste spezifische Untersuchung des Nachwuchses in der Medienbranche überhaupt. Teilgenommen an der Umfrage haben knapp 200 Journalist*innen, die 1990 oder später geboren wurden.

JJS hat in der neusten Ausgabe des «JJS-Podcast» mit dem Studienautor Lauro Mombelli über die Resultate seiner Studie gesprochen. Hier ordnet er seine Ergebnisse für junge Journalistinnen und Journalisten ein. Den Podcast gibt’s zum Hören unter anderem auf Spotify und auf Apple Podcasts.

Stress und Überstunden sind allgegenwärtig

Die Resultate sind beunruhigend. Die Hälfte der Befragten leistet mehr als 3 Überstunden pro Woche. Aufgerechnet auf ein Jahr entspricht dies rund 20 Arbeitstagen Mehrarbeit. In den meisten Betrieben werden diese Überstunden weder abgegolten noch können sie kompensiert werden, sondern sie gehen voll und ganz zu Lasten der Arbeitnehmenden.

Zu denken geben muss den Verlegern auch der Befund der Studie, wonach die Hälfte der Befragten zu wenig Zeit hat, um die täglich anfallende Arbeit in einer für sie zufriedenstellenden Art zu bewältigen. Oder dass 71 % der Befragten angegeben haben, dass sie meistens oder immer an zu viele Dinge gleichzeitig denken müssen.

Kampagne «Mental Health» der JJS

Wie allgegenwärtig Stress und Überstunden gerade bei den jüngeren Medienschaffenden sind, hat in den vergangenen Monaten auch die Kampagne «Mental Health» des Verbands «Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz» (JJS) gezeigt. In eindrücklichen Blog-Beiträgen und Video-Statements erzählen Betroffene von schlaflosen Nächten, Depressionen, Versagensängsten und dem allgegenwärtigen Druck.

Arbeitgeber sind in der Pflicht

Die Mediengewerkschaft syndicom und der Verband Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (JJS) fordern die Arbeitgeber in der Medienbranche dazu auf, diesen Befund ernst zu nehmen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ein erster Schritt muss die Gewährung von Kompensationsmöglichkeiten von Überstunden sein sowie die Schaffung eines Arbeitsklimas, in dem sich die Angestellten wohl fühlen. Die Erfahrung zeigt aber, dass gute Arbeitsbedingungen längerfristig nur mit Gesamtarbeitsverträgen gesichert werden können. Die Angestellten der privaten Medien befinden sich im Tessin und in der Deutschschweiz seit 2004 im vertragslosen Zustand. Das ist ein unhaltbarer Zustand!

Wenn sich die Perspektiven für die Jungen Journalistinnen und Journalisten nicht verbessern, werden sie sich früher oder später beruflich neu orientieren. Dabei sind gute Fachkräfte elementar, gerade für eine Branche in der Krise, in der immer weniger Angestellte immer mehr leisten müssen.